Neben wunderschönen Sneakern, Projekten und Innovationen bringt die Welt der Sneaker leider auch traurige Neuigkeiten. Am 6. Mai verließ uns mit stolzen 90 Jahren eine Seele, die großen Einfluss auf die Sneakerwelt, wie wir sie heute kennen, hatte. Ein wunderbarer Mensch, der gewiss bei vielen unter uns die Regeln im Schuhschrank für immer änderte. Paul Van Doren gründete 1966 mit seinem Bruder die Firma “The Van Doren Rubber Company”, die später unter dem Namen Vans Geschichte schrieb.
In den Sechzigern war die Westküste im Bann der Freiheit, jungen Energie und technologischen Fortschritts. Es war 1966 als sich ein paar Freunde, darunter Paul und Jim Van Doren, in Anaheim dazu entschieden einen eigenen Schuhladen zu öffnen. Paul hatte dank eines Jobs in seiner Heimatstadt Boston bereits Erfahrung mit der Schuhbranche. Er arbeitete dort, bevor er an die Westküste kam, mit seinem Kumpel Gordon Lee und seinem Bruder in der Herstellung von Randy´s Turnschuhen. Mitte der Sechziger wurden die drei an die Außenstelle in Gordon Groove geschickt, um dort die Lage zu verbessern. Tja, und aus einem Business-Trip wurde ein lebenslanges Abenteuer. Denn schon ein Jahr später stand im benachbarten Anaheim ihr erstes eigenes Geschäft.
Man kann die Inspiration, bei den Turnschuhen der Marke Randys, für legendäre Vans Modelle wie Authentic, Era oder Slip-on, nicht verleugnen.
WILLKOMMEN IN ANAHEIM
Die Anfänge waren, wie es meist ist, ein bisschen Chaotisch. Gleich am ersten Tag verkauften die Brüder Van Doren 12 Paar Schuhe. Es war aber nicht wie bei Footshop, wo du eine große Auswahl an erstklassigen Schuhen in deiner Größe hast. Ein dutzend an Kunden kam am Morgen in den Laden, ließ sich die Schuhe vor Ort herstellen und holten sie am Ende des Tages ab.
Die ersten Designs wirkten sehr stabil. Schon auf den ersten Blick machte die doppelt so dicke Sohle und der Upper aus Entenleder, dass das wahrscheinlich Festeste auf dem Mark ist, einen soliden Eindruck. Dank dieser Eigenschaften verbreiteten sich diese Schuhe in der, für Vans später, ikonischen Skater-Kommunity, welche zu ihrer Zeit zu den ultimativen Pionieren der globalen Kultur und Lifestyles gehörten. Dies führte dazu, dass zwischen den 60ern und 70er “Vans” immer mehr auf den Straßen von Anheim an den Füßen von den besten Skatern zu sehen waren.
Der erste Laden der zukünftigen Marke Vans auf der 704 E. Broadway in Anaheim.
Van Doren war damals bei seiner Reise an die Westküste extrem beeindruckt von dem lokalen Lebensstil. Überall ein Lächeln im Gesicht, Hawaii-Hemden und Surf-Wettbewerbe, die Pauls liebe zu Pferderennen ersetzten. Auch wenn Vans für viele als Synonym zum Skateboarden gilt, wurde aus Paul Van Doren nie ein großer Skater oder Surfer. Es wird gesagt, dass Vans nicht absichtlich in diesen Gruppen beliebt wurde, sondern dass es einfach dazu gekommen ist. Und auch Paul war öffentlich recht froh, dass genau diese Subkultur seine Marke so sehr ins Herz geschlossen hat.
Übrigens, die Vans Anaheim Factory Serie soll genau an diese Zeit in der Geschichte von Vans verweisen. In der Kollektion findest du klassische Silhouetten aus hochwertigem Material und im OG Look. Auch bei uns bei Footshop findest du ein paar.
RISKIEREN LOHNT SICH. JE MEHR, DESTO….
Das Paul nicht nur ein Geschäftsmann, sondern auch ein Innovator ist, klingt wie ein klassisches Klischee. Bei Vans und Paul entspricht dies jedoch zu 100% der Realität. Neben der Entwicklung neuer Silhouetten, die auch nach 50 Jahren noch Modetrends angeben, bewies Paul sein geschäftliches Können zum Beispiel in den Siebzigern, als Vans finanzielle Schwierigkeiten hatte. Die Möglichkeit Läden zu schließen und die Produktion zu senken, waren eine Option, die der Firma zwar aus finanzieller geholfen hätte, aber nicht der Reputation der Marke. Und genau damals entschied sich Paul genau für das Gegenteil. Aus den letzten Finanzen öffnete er noch mehr Läden. Schlussendlich war diese riskante Strategie sehr erfolgreich. Die Marke wurde auch außerhalb der Skater und Surfer-Szene Weltbekannt was dazu führte, dass Vans zur Schuh-Wahl Nummer 1 bei Skatern auf der ganzen Welt wurde
Paul Van Doren war von der Gründung bis 1988 Geschäftsführer und auch heute gehören seine Kinder zum Management bei Vans. Nachdem er die Führung übergeben hat, war er vor allem als Ambassador für das Image der Marke unterwegs. Er wurde so zur Inspiration für millionen Menschen aus allen Ecken der Welt. In der Woche vor seinem Tod erschien seine eigene Monographie, benannt wie eine seiner legendären Silhouetten – Authentic.
Leider hatte niemand von uns bei Footshop die ehre Paul Van Doren persönlich kennen zu lernen. Ich kann dir jedoch die Sicht von Tomáš Velický, der nach 5 Jahren Praktikum bei Vans zu uns bei Footshop als Brand Manager wechselte, anbieten. Tomáš hat mehrmals Pauls Sohn, Steve Van Doren, treffen dürfen. Genau wie sein Vater soll er immer fröhlich, freundlich und nett zu Menschen gewesen sein. Und es war egal, ob es sich um einen Händler handelte, der einen Millionen-Deal anbot, oder um die Putzkraft in einer der Fabriken. Denn trotz aller Erfolge, abgeschlossenen Geschäfte und Auszeichnungen, sind es diese Werte, die letztendlich das Beste aus uns machen.
Do what’s right. Stand behind what you do every single minute of every day. Take care of people.
Paul Van Doren, 1930 – 2021
Paul Van Doren uns sein Sohn Steve
Seit seiner Gründung hat Vans eine langen Weg hinter sich und dabei viele Ziele erreicht. Ein neuer Meilenstein der legendären Firma ist das Jahr 2030. Das aktuelle Ziel bei der Umwandlung des Unternehmens in es ein umweltfreundlicheres Unternehmen zu werden. Ich empfehle dir daher, den Artikel zu lesen, in dem ich beschrieben habe, wie Vans seinen CO2-Fußabdruck reduzieren möchte.
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